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Kapselfibrose: Was Sie wissen sollten

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MedRoyal | 26. 1. 2024

Die Kapselfibrose, auch Kapselkontraktur genannt, ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten. Diese Komplikation tritt bei 4–5 % der Frauen auf.

In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Kapselfibrose eigentlich ist, wie man sie erkennt und wie sie behandelt wird.

Was ist eine Kapselfibrose?

Wenn ein Implantat eingesetzt wird, reagiert der Körper mit der Bildung einer dünnen Bindegewebsschicht um das Implantat herum, dies ist eine normale und natürliche Reaktion. Dieses Gewebe wird als Kapsel bezeichnet. Manchmal wird dieses Gewebe jedoch übermäßig hart und zieht sich um das Implantat herum zusammen, wodurch die Brust ebenso hart wird und die Gefahr einer Deformation besteht. Dieser Vorgang wird Kapselkontraktur genannt.

Wenn das Implantat oberhalb des Muskels platziert wird, ist die Kapselkontraktur viel schwerwiegender und komplizierter zu behandeln als wenn das Implantat unterhalb des Muskels platziert wird.

Wie erkennt man die Kapselfibrose?

  1. Veränderung der Brustform und -größe: Die Brust erscheint im Vergleich zur anderen Brust geschwollen oder asymmetrisch.
  2. Schmerzen oder Unbehagen: Eine Verhärtung der Kapsel kann zu unangenehmem Druck oder Schmerzen führen.
  3. Härte der Brust: Die betroffene Brust ist tendenziell fester bzw. härter als die gesunde Brust.

 

Die Schweregradeinteilung einer Kapselfibrose nach Baker ist in 4 Grade eingeteilt:

Baker Grad I. – die Brüste sind weich und die Form sieht natürlich aus

Baker Grad II. – die Brüste wirkt immer noch natürlich, fühlen sich aber fester an

Baker Grad III. – an der Brust sind sichtbare Verformungen, die Brust fühlt sich hart an und spannt

Baker Grad IV. – Kapselfibrose in der schwersten Form, die Brüste sind hart, deutlich deformiert und schmerzen.

 

Warum entsteht eine Kapselfibrose

Die genaue Ursache der Kapselfibrose ist nicht vollständig geklärt. Forscher haben mehrere potenzielle Faktoren identifizierten, die eine Rolle spielen könnten. Die Ursachen der Kapselfibrose hängen offenbar mit der Immunantwort des Körpers auf einen Fremdkörper zusammen. Ebenso hängt es auch von der Art des Implantats, seiner Lage und der Oberfläche ab. Implantate haben eine glatte, texturierte oder mikrotexturierte Oberfläche, eine Verkapselung kommt meistens seltener vor, wenn Implantate mti einer texturierten Oberfläche verwendet werden.

 

Darüber hinaus spielen auch individuelle Faktoren eine Rolle, darunter die Genetik des Patienten, eine mögliche Infektion im Bereich des Implantats, aber auch der Heilungsprozess.

Wie wird die Kapselfibrose behandelt

Wenn die Ursache intraoperativ ist, kommt es bei Patienten bereits 2-4 Wochen nach der Operation, möglicherweise innerhalb von 2 Monaten oder praktisch zu jedem Zeitpunkt nach der Operation zu einer Kapselkontraktur. Sobald dies auftritt, erfordert es Aufmerksamkeit und eine konsequente Behandlung. Zur Behandlung dieser Komplikation gibt es verschiedene Möglichkeiten, sowohl chirurgische als auch nicht-chirurgische.

Chirurgische Behandlung

In schwereren Fällen oder wenn eine nicht-chirurgische Behandlung fehlschlägt, ist in der Regel eine Operation erforderlich:

Kapsulotomie: Bei dieser Behandlung wird ein chirurgischer Schnitt im Inneren der Kapsel (Gewebehülle) vorgenommen und wird somit gespalten. Die entstandene Kapsel wird also nicht entfernt, sondern lediglich gespalten und so wird ausreichend Platz für das Implantat geschaffen. Diese Methode eignet sich eher für eine weniger schwerwiegende Kapselfibrose.

Kapsulektomie: In einigen schwerwiegenderen Fällen ist es notwendig, die gesamte Kapsel zu entfernen. Durch die Entfernung der Kapsel wird das Risiko eines erneuten Auftretens einer Kapselkontraktur verringert, ein erneutes Auftreten kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Revision des Implantats: Manchmal ist es notwendig, das Implantat auszutauschen oder die Position zu ändern, um ein erneutes Auftreten einer Kapselfibrose zu verhindern.

 

Nicht-chirurgische Behandlung

In leichten Fällen einer Kapselfibrose oder als Begleitbehandlung zu chirurgischen Eingriffen eignen sich nicht-chirurgische Methoden:

Antibiotika: Wird gewählt, wenn als Ursache eine Infektion in Betracht gezogen wird.

Kortikosteroide: Manchmal entscheidet sich der Arzt auch für eine Behandlung mit Kortison, die ebenfalls entzündungshemmend wirken.

Physiotherapie: Manchmal werden therapeutische Massagen und gezielte Übungen empfohlen, um die Kapsel zu lösen.

Ultraschalltherapie: Um die Kapsel zu lösen kann auch eine Ultraschalltherapie helfen.

Es ist zu beachten, dass auch nach einer Behandlung oder Reoperation eine Kapselfibrose wieder zurückkehren kann.

 

So reduzieren Sie das Risiko einer Kapselfibrose

Das Risiko einer Kapselfibrose kann auf verschiedene Weise verringert werden:

Einhaltung steriler Bedingungen und „No-Touch“-Technik: Der Chirurg muss für eine maximal sterile Umgebung sorgen und idealerweise die No-Touch-Technik anwenden, d. h. Minimierung des Kontakts von Händen oder Op-Instrumenten mit Gewebe und Implantaten.

Vitamin E: Die Anwendung von Vitamin E wirkt sich auf die Regeneration der Haut und ebenso auf die Kollagenfasern aus, welche die Kapsel bilden, dadurch können mögliche Spannungen in den Brüsten gelockert und somit gemindert werden.

Massieren der Brüste: Eine Kapselfibrose kann auch verhindert werden, indem man die Brüste vor dem Eingriff regelmäßig massiert und so auf das Implantat vorbereitet.

Antibiotika: Auch mit den oben genannten Antibiotika, die der Patient während und nach dem Eingriff erhält, kann einer Infektion vorgebeugt werden.

Kompressions-BH: Das Tragen eines Kompressions-BHs ist ein wesentlicher Bestandteil der Brustheilung nach einer Operation. Mehr über postoperative BHs erfahren Sie im Artikel: Postoperativer BH: Ein unersetzbares Hilfsmittel bei dem Heilungsprozess nach einer Brustoperation

 

 

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